Die Totgesagten - Camilla Läckberg

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LilStar
Beiträge: 50
Registriert: Do 13. Nov 2008, 16:35

Die Totgesagten - Camilla Läckberg

Beitrag von LilStar »

Inhalt:

Die Hochzeitsvorbereitungen von Erica Falck und Patrik Hedström werden von einer Mordserie überschattet. Die einzige Fährte: Neben den brutal zugerichteten Frauen findet sich eine Seite aus dem Märchen »Hänsel und Gretel«. Virtuos enthüllt Camilla Läckberg die Abgründe, die sich hinter den idyllischen Fassaden des schwedischen Städtchens Tanum auftun.

Kommentar:
Das Buch beginnt relativ ruhig und birgt zu Beginn nicht allzu viel Spannung, macht aber auf jeden Fall Lust auf mehr.
Hanna hat ihren ersten Tag im Polizeitrevier Östermalm und fährt mit Patrik Hedström auch direkt zu ihrem ersten Fall: ein Autounfall, eine Tote. Zunächst scheint klar, dass es sich um einen Unfall handelt, aber Patrik Hedström hat schon ein Gefühl, dass etwas nicht stimmt.
Dieser Fall wird recht schnell von einem weiteren Fall verdrängt. In der kleinen Gemeinde wird derzeit eine Reality-TV-Show, ähnlich wie Big Brother, gedreht. Lars, der Ehemann von Hanna, betreut die jungen nd ziemlich problembeladenen Teilnehmer dieser Show psychologisch. Dennoch wird eine der Teilnehmerinnen plötzlich tot aufgefunden. Patrik und sein Team ermitteln rund um die Uhr, denn die Medien üben natürlich Druck aus.
Paralell wird in beiden Fällen ermittelt und schnell kommt Patrik zu der Erkenntnis, dass noch mehr Fälle gibt, die mit dem Autounfall im Zusammenhang stehen. Offenbar hat er es mit einem Serienmörder zu tun.

Zunächst einmal hat man den Eindruck, dass diese beiden Fälle nicht viel miteinander zu tun haben. Es wird unabhängig voneinander ermittelt und langsam kommen die Ermittler weiter, immer wieder stoßen sie auf einen weiteren Hinweis, bis Patrik schließlich erkennt, dass die beiden Fälle miteinander zu tun haben ...

Camilla Läckberg schafft es den Leser von Anfang an in die Geschichte hinein zu ziehen, auch wenn am Anfang noch nicht allzu viel Spannung aufgebaut wird. Aber mit ihrem lockeren Schreibstil, bei dem es einfach Spaß macht weiter zu lesen, und den wirklich tollen Charakteren will man einfach weiter lesen.
Im Verlauf der Geschichte kommt dann immer mehr Spannung auf und immer wenn die Ermittler eine weitere Erkenntnis erlangen, die für die Aufklärung des Falles von Bedeutung ist, muss sich der Leser noch ein wenig gedulden, denn so schnell gibt Läckberg diese Erkenntnisse nicht frei, so dass dem Leser einfach nichts anderes übrig bleibt als weiter zu lesen.

"Die Totgesagten" ist bereits der vierte Teil dieser Reihe, was aber überhaupt nicht auffällt, wenn man es nicht weiß. Die Charaktere sind alle schön gezeichnet und lassen keine offenen Fragen zurück, dem Leser fehlen also keine Informationen wenn er die ersten drei Bände nicht kennt.

Für mich war dieses Buch auf jeden Fall mal wieder ein sehr, sehr schöner Thriller und ich werde mir jetzt auf jeden Fall schnellstmöglich auch die weiteren Bände dieser Reihe besorgen. Außerdem bin ich auch schon auf den nächsten Band rund um Patrik und Erica gespannt, denn das Ende des Buches verspricht ja bereits ein weiteres Geheimnis ...
subechto
Beiträge: 557
Registriert: Mi 18. Feb 2009, 22:10

Was haben Hänsel und Gretel mit Big Brother gemeinsam?

Beitrag von subechto »

Als Einstieg in Die Totgesagten gibt es einen guten Überblick über die Protagonisten der bisherigen Krimis von Camilla Läckberg um Erica Falck und Patrik Hedström sowie deren Chef Bertil Mellberg.

Neu dabei: Hanna Kruse. Sie und Patrick haben kaum Zeit, sich kennen zu lernen, schon werden sie zu ihrem ersten Einsatz gerufen. Ein Wagen ist in der Nähe von Tanumshede von der Straße abgekommen, die Fahrerin - die sich am Abend zuvor im Streit von ihrer Freundin getrennt hatte - wird tot aufgefunden...

Schon bald erhalten die Ermittler Gewissheit, dass es sich nicht um einen Unfall handelt und es geschehen sogar noch weitere Morde. Handelt es sich womöglich um die Taten eines Serienkillers? Aber was hat dieser mit dem TV-Projekt "Raus aus Tanum" zu tun?

Mit Die Totgesagten hat Camilla Läckberg erneut einen spannenden, atmosphärisch dichten Schweden-Krimi geschrieben. Viele Erzählstränge, teilweise in Rückblenden, aus der Sicht eines Geschwisterpaares, ergeben erst zum Schluss ein schlüssiges Ganzes und die überraschende Lösung. Sogar Mellberg erlebt seine ganz persönliche Überraschung;-)

Mir hat dieser ziemlich unblutige Fall aus der Erica Falck und Patrik Hedström-Reihe wieder gut gefallen. Einzig die Hochzeitsvorbereitungen von Erica und Patrick haben für meinen Geschmack einen etwas zu breiten Raum eingenommen. Alles in allem 2- würde ich sagen.
Isiera
Beiträge: 57
Registriert: So 28. Dez 2008, 20:46

Beitrag von Isiera »

Beschreibung:
Die Hochzeitsvorbereitungen von Erica Falck und Patrick Hedsträm werden von einer blutigen Mordserie überschattet. Die einzige Fährte: Neben den brutal zugerichteten Frauen finden die Ermittler eine Seite aus dem Märchen "Hänsel und Gretel". Virtous enthüllt der Roman die Abgründe menschlicher Beziehungen, die sich hitner den idyllischen Fassaden des Städtchens Tanum auftun.

Meine Meinung:
Bemerkenswert gut fand ich die immer wieder mitschwingende Gesellschafts- und Medienkritik, die geschickt in die Handlung eingebaut wurde. Aber auch sonst ist der Roman sehr gut geschrieben und leicht zu lesen. Die Personen sind gut dargestellt und machen auch glaubhafte Wandlungen durch. Und die Spuren zur Auflösung des Falls sind sehr geschickt gelegt und lassen einen gut mitraten. Angenehm fand ich auch, dass mehr Wert auf die ermittelnden Personen gelegt wird, als auf blutige Details der Fälle.
Voraussehbar fand ich die Nebenhandlung mit Rose-Marie, was mich aber nicht weiter gestört hat, sondern eher Schadenfreude gegenüber Mellberg geweckt hat. Auch die leichte Einleitung der Thematik für den nächsten Teil der Reihe fand ich sehr gelungen und es hat mich äußerst neugierig gemacht und animiert die Vorgängerbände auch zuzulegen.
Was mir auch weniger gefallen hat, wofür aber Frau Läckberg wohl auch nichts kann, sind Titel und Beschreibung des Romans. Den Titel, auch wenn ich ihn inzwischen verstehe, finde ich nicht wirklich passend gewählt. Die direkte Übersetzung des schwedischen Titels hätte um Welten besser gepasst. Die Beschreibung erwähnt ein wichtiges Detail und nimmt der Handlung damit für mich etwas an Spannung.
brasida
Beiträge: 32
Registriert: Mi 3. Dez 2008, 15:55

Re: Die Totgesagten - Camilla Läckberg

Beitrag von brasida »

Für dieses Buch vergebe ich 4 von 5 Punkten. :-)

Reality-Show mit tödlichem Ausgang
Inhalt:
Das eigentlich so ruhige Städtchen Tanum wird gleich Schauplatz mehrerer ungewöhnlicher Vorkommnisse.
Mit ehemaligen Kandidaten anderer Reality-Shows, beginnen in Tanum die Dreharbeiten zu „Raus aus Tanum“. Parallel wird Marit Kaspersen tot in ihrem Auto aufgefunden. Die Pathologie stellt einen ungewöhnlich hohen Alkoholspiegel, sowie einige kleinere Verletzungen fest, obwohl Marit als Antialkoholikerin bekannt war.
Patrik Hedström vermutet ein Verbrechen, doch es mangelt an Beweisen.
Als nun auch noch eine der Teilnehmerinnen von „Raus aus Tanum“ tot aufgefunden wird, ist das Chaos in der Dienststelle komplett.
Gemeinsam mit einer neuen Kollegin, versucht das Team rund um Patrik Hedstöm Licht ins Dunkel zu bringen.
Schafft Patrik es, seine Arbeit und die Hochzeitsvorbereitungen mit Erika zu vereinbaren?

Meine Meinung:
Nach „Der Prediger von Fjällbacka“ ist „Die Totgesagten“ der zweite Krimi von Camilla Läckberg, den ich lese.
Der Handlungsstrang konnte mich absolut überzeugen. Leichte Abzüge gibt es bei mir, da ich es als nicht so schön empfand, dass dem Leser neue Erkenntnisse der Ermittler erst Seiten später mitgeteilt wurden. Dieses hinauszögern empfand ich sowohl für die Handlung, als auch für den Spannungsbogen als unnötig.
Gut gefallen hat mir die Einleitung jedes neuen Kapitels mit einem Erinnerungsrückblick einer unbekannten Person. Dadurch wurden nach und nach Details offenbart, die neugierig machten und zu Spekulationen anregten.
Besonders gut gefallen mir an den Romanen von Camilla Läckberg die Details, die auf die Figuren verwendet werden. So haben sich Ermittlungsarbeit und Nebenstränge in „Die Totgesagten“ gut ergänzt und es wurden viele neue Einblicke in das Privatleben von Patrik Hedström und seinen Kollegen geboten.
Auch die durch „Raus aus Tanum“ eingeführten Charaktere fand ich erstaunlich tiefgehend und gut in die Gesamtabläufe integriert. Das Spiel mit den Figuren empfinde ich auch als absoluten Höhepunkt in den Romanen von Camilla Läckberg.
Was mich ein wenig verwirrt hat, sind die Namen der ganzen kleinen Städte, Dörfer und Dienststellen. Für Nicht-Schwedenkenner wäre eine kleine Karte eine schöne Ergänzung gewesen.
Nicht so gelungen finde ich diesmal den Titel und das Cover, die ich in keinen direkten Bezug zum Inhalt bringen konnte.
Insgesamt gesehen, macht dieser Roman Lust auf mehr spannende Schweden-Krimis.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Patrik Hedström!

Fazit:
Ein neuer spannender Fall für Patrik Hedström!
Vanillecreme
Beiträge: 8
Registriert: Mo 14. Sep 2009, 18:58

Die Totgesagten - Camilla Läckberg

Beitrag von Vanillecreme »

In der schwedischen Gemeinde Tanum arbeitet Patrick Hedström als Polizist. Er bekommt eine neue Kollegin, Hanna Krause, welche an ihrem ersten Arbeitstag gleich zu einem Autounfall mit kommen muss. Eine Frau starb bei diesem Autounfall, sie war stark alkoholisiert, obwohl sie laut ihrer Familie nie Alkohol trank. Patrick Hedström beginnt zu recherchieren, es stellt sich heraus das es wahrscheinlich Mord war, es gibt aber keinerlei Zeugen, keine Spuren, nichts.

Gleichzeitig treffen die Filmleute für die Reality Soap "Raus aus Tanum", welche die nächsten Tage starten soll, in Tanum ein. Es herrscht ein großes Medienaufgebot in Tanum, es wird gefeiert, es wird gefilmt, und es geschieht ein weiterer Mord. Tanum ist in den Schlagzeilen, doch die Polizei ist ratlos...

Der Schreibstil des Krimis von Camilla Läckberg ist sehr einfach gehalten. Keine Schnörkel, keine langen Sätze, keinerlei Anspruch.

Es gibt 5 Handlungstränge
- die polizeilichen Arbeiten mit Patrick Hedström, Martin Molin, Gösta und Hanna Krause
- Bertil Mellberg, Chef des Kommissariats in Tanum
- Patricks Familie: Erica, seine zukünftige Frau und Anna, Ericas Schwester
- die Darsteller der Reality Soap "Raus aus Tanum": Jonna, Calle, Mehmet, Uffe, Tina und Barbie
- Bürgermeister Erling W. Larson

Der Inhalt dieser Handlungstränge ist so was von platt und vorhersehbar. Es werden Themen angesprochen die völlig sinnlos sind, die in keinem Zusammenhang mit dem ganzen Buch stehen. Dachte sich die Autorin das es interessant wäre sozialkritische Themen wie Homosexualität mit einzubauen? Sollte das den Wert des Buches steigern? Es ist ihr nicht gelungen. Es kommt einem so vor, das gewisse Häppchen einfach reingeworfen werden, mit der Hoffnung etwas Spannung zu erzeugen, obwohl das nicht möglich war, denn um das Thema zB Homosexualität gab es keine wirkliche Geschichte in dem Krimi. Es wurde halt erwähnt.

Oder was sollte das mit Bertil Mellberg...? Da war einem auch ziemlich bald klar um was es sich da handelt, aber denn Sinn dieser Geschichte kann ich einfach nicht sehen. Es stand in keinem Zusammenhang zu irgendwas. Es wurde halt erwähnt.

Die Spannung habe ich eh sehr vermisst. Eine Spannungskurve war praktisch nicht vorhanden, es hat sich konstant auf dem gleichen langweilig, unspektakulären Niveau gehalten. Schon ziemlich bald war mir klar wer der Bösewicht ist.

Der Krimi "Die Totgesagten" von Camilla Läckberg hat von allem etwas: Morde, Liebe, Hochzeit, Trauer, Pubertät, Verzweiflung, Angst, Hoffnung, Schmerz.... alles wird angesprochen, nichts wird vertieft. Es plätschert an der Oberfläche langsam vor sich hin.

Meiner Meinung nach ein Buch, das man nicht gelesen haben muss.
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