Carlos Ruiz Safón: Der Schatten des Windes

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Paulina
Beiträge: 163
Registriert: Sa 19. Jun 2010, 12:34

Carlos Ruiz Safón: Der Schatten des Windes

Beitrag von Paulina »

Carlos Ruiz Zafón

Der Schatten des Windes

Verlag: Suhrkamp; Auflage: Neuauflage. (1. August 2005)
ISBN-10: 3518458000
ISBN-13: 978-3518458006
Originaltitel: La sombra del viento
(Aus dem Spanischen von Peter Schwaar)

Dieses Buch schenkte mir ein guter Freund, und als er es mir schenkte, ahnte ich noch nicht, welchen Schatz ich in den Händen hielt.
Ich war skeptisch, denn was interessierte mich die Franco-Ära, und was interessiert mich Spanien überhaupt?
Glücklicherweise gibt es nur kurze Bezüge zu Bürgerkrieg und Franco-Diktatur, doch auch die reichen schon, dass man beim Lesen wegen der angedeuteten Grausamkeiten eine Gänsehaut bekommt.

Nun achte ich alle Geschenke, und dass ich das Buch lesen werde, stand fest, auch wenn mich im ersten Moment nichts daran reizte.
So quälte ich mich über die ersten achtzig Seiten, denn die begeisterten Rezensionen, die ich schon gelesen hatte, hielten zu diesem Zeitpunkt nicht Wort.
Ich las vom zehnjährigen Daniel Sempere, der im Barcelona des Jahres 1945 von seinem Vater in ein geheimes altes Haus geführt wird, das er den „Friedhof der vergessenen Bücher“ nennt. Dort soll er sich ein Buch aussuchen, für das er fortan verantwortlich sein soll.
Nichts Aufregendes geschah, doch es ist ein weiteres Prinzip, dass ich Bücher immer zu Ende lese, und es war mein Glück, dass ich nach diesem Prinzip verfahre, denn bald hielten mich der Verlauf der Handlung und die unglaublich ausdrucksstarke Erzählweise gefangen.

Daniel sucht sich das Buch „Der Schatten des Windes“ aus, dessen Autor Julian Carax gänzlich unbekannt ist. Schnell stellt sich heraus, dass dieses Exemplar das letzte existierende ist. Alle anderen Bücher wurden vor Jahren bei einem mysteriösen Brandanschlag vernichtet.
Immer mehr wird Daniel von dem Wunsch beherrscht, mehr über den unbekannten, geheimnisvollen Carax herauszufinden, und je mehr er in dessen Leben eintaucht, desto mehr scheint das Buch seinen Einfluss auf sein eigenes Leben auszudehnen. Das ist spannend und beängstigend zugleich. Immer wieder werden Parallelen in beider Leben deutlich, so dass ich bis fast zum Schluss nicht an ein glückliches Ende glaubte.
Ich hatte mir dieses Ende gewünscht, so wie es der Autor beschreibt – vielleicht, weil ich eine Frau bin? - auch wenn der Roman dadurch etwas ins Triviale abgleitet. Er bleibt trotzdem ein spannender Ausflug in das Reich der Phantasie und in eine geheimnisvolle Welt abseits der Alltäglichkeit.
cangrande
Beiträge: 4
Registriert: So 20. Jun 2010, 20:47

Re: Carlos Ruiz Safón: Der Schatten des Windes

Beitrag von cangrande »

Gefällig, leicht lesbar, aber doch etwas zu oberflächlich: das war mein Eindruck vom "Schatten des Windes".
cangrande
hennes
Beiträge: 5
Registriert: Di 20. Jul 2010, 20:27

Re: Carlos Ruiz Safón: Der Schatten des Windes

Beitrag von hennes »

also mir hat "der schatten des windes" super gefallen... vor allem ist wirklich bemerkenswert, dass man das buch eingentlich so gut wie jedem empfehlen kann, unabhängig davon, was er/sie sonst so liest.
es liest sich wirklich sehr leicht und schnell, das liegt aber auch ein stückweit daran, dass es sehr spannend ist und man einfach nicht mehr mit lesen aufhören kann ;)
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