Na ja, vidya venn, bei bestimmten Dingen kann ich nicht einfach so "aufhören", ich bemühe mich aber immer, sachlich zu bleiben.
Also, Bücherwurm14167: Du wirfst da was durcheinander. Der verwendete Begriff, um den es hier geht, hat m. E. aber auch gar nichts mit "Vielfalt der Sprache" zu tun. Irgendwie verbietet mir, ehrlich gesagt, mein Anstand und mein gesunder Menschenverstand, solche Dinge auch nur zu denken - und geschweige denn öffentlich zu sagen. Ich finde es allerdings auch abartig, von Herrn Preußler verlangt zu haben, seine Bücher zu ändern, weil dort Begriffe vorkommen, die einmal normal waren, es jetzt aber vielleicht nicht mehr sind. Ich denke manchmal, Herr Preußler ist vielleicht vor Gram über seine "Zustimmung" dazu gestorben.
. Ich finde es auch übertrieben, nun plötzlich die Zigeunersoße nicht mehr so nennen zu dürfen, desgleichen den Mohrenkopf. Man muss Dinge und Begriffe in ihrem Kontext sehen - auch in ihrem historischen Kontext (und jetzt bitte nicht wieder mit Nazizeit oder ähnlichem antanzen!), und da mache ich schon ein paar feine Unterschiede. Ich werde die Zigeunersoße und den Mohrenkopf weiter so nennen - so lange, bis mir ein Sinti oder Roma oder ein Schwarzer/Schwarzafrikaner erklärt, warum er oder sie sich diffamiert fühlt. Wenn ich das dann erklärt bekomme und begreife, werde ich es lassen. Ich werde aber niemals einen Sinti/Roma Zigeuner nennen, als Menschen, und einen Schwarzen auch nicht "Mohr", und "Neger" habe ich eigentlich noch niemals gesagt. ((die letzten drei Sätze sind nachträglich eingefügt).
Die beiden anderen Begriffe habe ich übrigens während des Schreibens frei erfunden - alle beide. Ich habe sie bisher niemanden sagen hören oder gar selbst gesagt. Sie sollten lediglich als Beispiele dienen. Warum empfindest du den einen von mir erfundenen als abwertend, den Ursprungsbegriff aber nicht? Für mich fallen beide in die gleiche Kategorie.
Klar kann man manches auch humoristisch sehen - wenn das Fell noch dick genug ist. Aber ich denke, wenn man, wie - vielleicht - Klara (wenn sie denn echt ist) schon einiges in der Richtung einstecken musste, kann man auch dünnhäutiger werden und auf Dinge empfindlich reagieren, über die andere vielleicht nur lachen würden. Ich kann das schon ein bisschen nachvollziehen, auch aus eigener Erfahrung (das Beispiel mag hinken, aber von der Normfigur abweichende Menschen müssen manchmal auch einiges einstecken...)
Und ja - es kann auch mal von Interesse sein, die Nationalität mit zu benennen - kann, in Einzelfällen, würde ich sagen. Es wurde aber bis vor einiger Zeit, zumindest in meiner Heimatzeitung, ständig so gemacht. Ich habe diese Artikel immer aufmerksam gelesen, und zu mindestens 70 bis 80 Prozent (geschätzt) keine Wichtigkeit für diese Information entdecken können.
Ich denke auch nicht, dass ich zu den extremen Fanatikern gehöre, die jetzt in jedwedem Wort was Böses, eine Diffamierung oder sonstwas sehen (Fanatismus in jeder Form ist mir völlig zuwider - es gibt im Leben nie nur schwarz oder weiß, oder gut oder richtig). Und ja, das Wort "Gutmensch", eigentlich ein wertneutraler bis positiver Begriff, wenn man ihn mal nur beim Wort nimmt, wird zur Lächerlichkeit und Abwertung benutzt! Er wird inflationär für Menschen gebraucht, die vielleicht ein bisschen naive Weltverbesserer sind - müsste aber doch nicht unbedingt sein, diese Menschen der Lächerlichkeit preiszugeben, oder?