overdrive hat geschrieben: Es waren bislang noch niemals mehr, als 2 Werktage Lieferzeit bei Käufen, die ich direkt bei Ama tätigte.
1.
Mit Amazon Prime ist die Bestellung am folgenden Werktag da. Genauso wie man es erwartet, wenn man ein vorrätiges Buch bzw. DVD bestellt. Das kann selbst jeder Privatverkäufer gewährleisten, sofern er genügende Zeit hat, rechtzeitig nach dem Eingang der Bestellung zum Briefkasten zu gehen. Hier wird auch an Sonntagen geleert, so dass eine DVD-Bestellung auf
booklooker an einem Freitag, Samstag oder Sonntagmorgen montags beim Kunden sein kann.
Selbst Buchhandlungen liefern oft am nächsten Werktag bis 10.00 Uhr - vorausgesetzt, dass das Buch vom Großhändler lieferbar ist und die Bestellung vor 17.00 Uhr eingeht.
Ohne Amazon Prime ist es hingegen nicht am nächsten, sondern erst übernächsten Werktag da.
Ich möchte hier ja nicht raten, die einmonatige Probemitgliedschaft bei Amazon Prime zu testen, um erst die Unterschiede in den Zustelldauern
Prime vs. Nicht-Prime herauszufinden und nach der Prüfung die bestellten Waren bei Missgefallen gegen 3 Euro zu tragende Versandkosten pro Stück an Amazon zurückzusenden.
Mir sind solche Tester jedenfalls bekannt.
2.
Neues vom Streik und Amazon-Geschäftsführer Kleber in SPIEGEL ONLINE:
"Kleber: Ver.di fordert die Anerkennung des Einzelhandelstarifvertrags, für uns steht der überhaupt nicht zur Diskussion. Deshalb sehen wir auch keine Basis, um über einen Tarif oder eine Tarifpartnerschaft nachzudenken. In den Versandzentren kümmern sich unsere Mitarbeiter um rein logistische Tätigkeiten: Auspacken, Einlagern, Entnehmen und Versenden von Lagerware."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 99792.html (Eigene Hervorhebung)
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:
Das im Zitat Fettgedruckte ist - bis auf das Versenden - auch die Tätigkeit lokaler Händler - mit dem Unterschied, dass diese weitaus höhere Kosten für Personal und Ladenmiete bei viel geringerem Verkaufsvolumen haben.
Sowohl Amazon als auch der lokale Händler erhalten die hohen Handelsmargen für das Buchverkaufen. Sie erhalten gerade nicht die niedrigen Margen der Logistikbranche, deren Kernaktivität ja nicht im provisionsgetriebenen Verkauf, sondern im Transportieren von Waren besteht. Amazon ist ein Onlinehändler und macht sein Geschäft in erster Linie als Onlinehändler - selbst wenn es daneben noch Lagerdienstleistungen und Zahlungsabwicklungen für Dritte, die wiederum hauptsächlich auf der eigenen Amazon-Handelsplattform verkaufen, offeriert.
Nachtrag:
Jeder Booklooker-Verkäufer kann gerne den Zeitbedarf für das Einstellen seiner Bücher vs. die Zeitbedarfe für die Zahlungsabwicklung oder Tätigkeiten wie das Verpacken und Versenden miteinander vergleichen.
Obwohl letztere vermutlich bei den meisten überwiegen, würden Verkäufer auf Booklooker - vom unternehmerischen
Sachziel aus betrachtet - dem Bereich Online-Handel und nicht dem Bereich Online-Logistik zugerechnet.
Amüsant, zu welchen Konstrukten Herr Kleber greift, um Kosten zu sparen.